
Im Dezember geht es bei uns um Influencer. Was macht eine Person zum Influencer? Was zeichnet ihn aus? Das ist vielen gar nicht so richtig klar. Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt analysieren im Detail wie der Beruf Influencer entstanden ist und wo die Gruppe einstiger Hobby-Youtuber heute steht. Zwischen moralischer Verantwortung und Werbedeals von unglaublichen ausmaßen.
Menschen über dreißig kennen oft nicht einmal ihre Namen, für jüngere Jahrgänge sind sie Topstars: Influencer. Junge Erwachsene und sogar Kinder filmen sich beim Schminken, auf Reisen oder beim Sport und teilen ihre Tipps über soziale Medien mit ihren Fans. Dabei platzieren sie geschickt Produkthinweise und verdienen so ihren Lebensunterhalt – oder gar ein Vermögen.
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Für Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt sind die Influencer symptomatische Sozialfiguren unserer Zeit. In der Abstiegsgesellschaft scheinen noch einmal Aufstiegsträume wahr zu werden, der Spätkapitalismus hübscht sein Gesicht mit Filtern und Photoshop auf, mit einer revolutionären Form der Werbung komplettieren Instagrammer und Youtuber das Geschäftsmodell des kommerziellen Internets. Bei aller ausgestellten Modernität, so Nymoen und Schmitt, beeinflussen die Influencer jedoch noch in einer weiteren Hinsicht den Zeitgeist: Indem sie rückwärtsgewandte Rollenbilder, Konsumismus und rigide Körpernormen propagieren, leisten sie einem konservativen Backlash Vorschub.
Die beiden Autoren auch im Interview über ihr Buch bei YouTube (Rocket Beans TV):
https://youtu.be/-TNFUvF_ifI
Dieses Thema wurde auch von Jan Böhmermann schon behandelt, viele YouTube und Instagram Stars wandern nach Dubai aus: https://youtu.be/XMzLpuBD-1M