Diesen Monat geht es eine ganz besondere Art von Literatur. Dieses Buch besteht vollständig aus Briefen die vom Autor Wei Jingsheng im Chinesischen Gefängnis verfasst wurden.
Internationally recognized as a major publishing event, The Courage to Stand Alone is a collection of prison writings from the world’s most famous political prisoner. Wei Jingsheng, who has spent nearly two decades in prison for „counterrevolutionary“ activities, confirms his status as a symbol for Chinese democracy, as he eloquently and fearlessly confronts a regime that not only fails to protect basic human rights but actively violates them. Devoid of ideological rant, the letters to Deng Xiaoping and other officials capture the verve, intelligence, audacity, and mordant humor of a man obstinately struggling to bring freedom to the world’s most populous country. Also included are touching letters to his family, excerpts of his groundbreaking political essays, and his moving defense statement at trial.
Wei Jingsheng ist eine Wahnsinnig inspirierende und herzliche Persönlichkeit. Geistreich und kritisch schreibt er trotz seiner Umstände und Unterlegenheit gegen das System kritische Briefe an die Regierung Chinas und die Gefängnisleitung unter anderem. Auch seiner Familie schreibt er regelmäßig und mit viel Herz und Nachsicht. Beim lesen merkt man das dieser Mann nicht leicht unterzukriegen ist, und wortgewandt und mutig gegen die Ungerechtigkeit kämpft.
Von 1979 bis 1997 war Wei Jingsheng inhaftiert, insgesamt 18 Jahre.
Wei did not publicly voice his feelings until 1978, when he decided to take part in the newly emerged Democracy Wall movement taking place in Beijing. On 5 December 1978, he posted an essay he authored to the wall, entitled, „The Fifth Modernization“ as a response to Paramount leaderDeng Xiaoping’s essay, the Four Modernizations. Wei’s basic theme in the essay is that democracy also should be a modernization goal for China along with the other four proposed by Deng (the four being: industry, agriculture, science and technology, and national defense).
Der Prager Chirurg Tomas, der die Frauen begehrt und zugleich fürchtet, ein Erotomane, der seine Scheidung wie eine Hochzeit feierte und fortan der Liebe aus dem Weg ging, bricht für die Kellnerin Teresa mit einigen seiner Grundsätze. Seine erotischen Freundschaften, wie jene mit der Malerin Sabina, führt er aber weiter. Teresa verlässt ihn in Zürich, wo sich die beiden, inzwischen verheiratet, nach dem russischen Einmarsch in Prag, niedergelassen haben. Sie kehrt in ihr Heimatland zurück, er folgt ihr, verliert seine Stellung und arbeitet als Fensterputzer, später als Lastwagenfahrer in einem Dorf fern von Prag. Das Glück endet in der Katastrophe – Tomas und Teresa sterben bei einem Verkehrsunfall nach einem Tanzabend. Der Roman ›Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins‹ verschaffte Milan Kundera den internationalen Durchbruch. – Quelle: Fischer Verlag
Vielen Dank Lisa für den Vorschlag dieses wunderbaren Klassikers! Ich bin gespannt was uns erwartet.
Das Buch meines Lebens Milan Kundera: „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“
Die Berliner Autorin Katja Oskamp suchte in dem Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ nach Liebesbotschaften.
In der DDR war der Lebensroman von Katja Oskamp heiße Schmuggelware. Viele Jahre später las sie „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ von Milan Kundera erneut – mit einem anderen Blick und anderen Einsichten.
Es war im Jahr 1987. Ich war zarte 17 Jahre alt und es waren die letzten Jahre der DDR. Ich kam aus einem wohlbehüteten, ziemlich staatsnahen Elternhaus, und auf meinen jugendlichen Streifzügen geriet ich zufällig in die Dissidentenszene des Prenzlauer Bergs in Berlin, die inzwischen auch berühmt und viel beschrieben ist.
Das Ganze hatte weniger mit meiner politischen Einstellung zu tun. Es war eher eine hormonelle Entscheidung, denn man ist ja in diesen Jahren etwas abenteuerlustig und liebestoll. Zumindestens ich war das. In dieser Dissidentenszene verknallte ich mich unsterblich in einen sehr schönen Dissidenten, der den Wehrdienst verweigert hatte, überhaupt sein Ding machte und insgesamt viel sexyer war als alle Parteigenossen, die ich bis dahin kennengelernt hatte. Weiterlesen…
DEN PRAGER FRÜHLING VERSTEHEN: „DIE UNERTRÄGLICHE LEICHTIGKEIT DES SEINS“
Am 21. August dieses Jahres jährte sich die sowjetische Invasion in der Tschechoslowakei, die den „Prager Frühling“ zu einem jähen Ende brachte, zum 50. Mal. Es lohnt sich, dieses historische Ereignis neu zu betrachten – mit Milan Kundera, einem der großen Autoren der tschechischen, französischen und europäischen Literatur.
„Einige Gedanken sind wie Attentate.“ Dieser Satz zeigt die Rolle der Intellektuellen, der kritischen Literatur, Kunst, Dichtung und Wissenschaft in modernen Gesellschaften auf. Er gewinnt eine ganz besondere Kraft, wenn er sich auf Dissident*innen bezieht, die einem autoritären, gar totalitären Regime den Kampf angesagt haben. Ein Kampf, der selbst im besten Fall in öffentlicher Schande oder erzwungenem Exil endet. Ideen aber können sich verbreiten wie ein Lauffeuer und haben das Potential, eine Ideologie in den Augen der unterdrückten Bevölkerung zu diskreditieren. Dadurch können ganze Imperien ins Wanken geraten. Weiterlesen…
Im Jahr 1968 hatte die Sowjetunion die Staaten Osteuropas fest im Griff. Dennoch wagten Tschechen und Slowaken, gegen diese Hegemonie aufzubegehren. Sie forderten Freiheit und Demokratie. Doch das sowjetische Regime fühlte seine Macht infrage gestellt und reagierte mit dem Einsatz von Panzern. In diesen dramatischen Monaten standen sich zwei Männer gegenüber, deren faszinierendes Verhältnis zwischen Freundschaft und Knechtschaft angesiedelt war: Leonid Breschnew, der mächtigste Mann des sowjetischen Imperiums, und Alexander Dubcek, der zutiefst menschliche Parteichef der Tschechoslowakei. Breschnew war Dubcek privat zugetan, wollte ihn schützen und ihm „den rechten Weg“ weisen. Dubcek wollte Breschnew nicht enttäuschen, seine Vertrauenswürdigkeit beweisen – und dennoch an seinen Reformideen festhalten. Im Laufe der Monate wurden die verbalen Streicheleinheiten und die gegenseitigen Verständniskundgebungen immer seltener – am Ende standen Drohung, Verweigerung, Abwehr und Gewalt.
Die Rebellion Alexander Dubceks und seiner Reformer endete im August 1968 mit der größten Militäraktion seit dem Zweiten Weltkrieg – dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei. Während der Invasion blieb den demokratischen Verschwörern in Prag nur eine einzige Verbindung in den Westen – der Österreichische Rundfunk. Hier gaben Flüchtlinge aus Prag frisch belichtete Filmaufnahmen ab und flehten: „Bitte sendet das in die freie Welt, wir sind besetzt worden!“ Ende August 1968 standen sowjetische Panzerkolonnen unmittelbar an den österreichischen Grenzen und sowjetische Kampfflugzeuge drangen in den Luftraum des neutralen Österreich ein. Die Wiener Regierung versuchte in Deckung zu gehen. Rudolf Kirchschläger, Österreichs Gesandter in Prag, interpretierte eine gegenteilige Weisung des Außenministeriums auf seine Art und stellte in den ersten Tagen nach der Invasion mehr als 1.500 Visa für tschechoslowakische Staatsbürger aus, die in den Westen flüchten wollten. Nachdem die friedliche Prager Revolution niedergeschlagen worden war, herrschte im europäischen Einflussbereich der Sowjetunion wieder zwanghafte Ruhe – für weitere 23 Jahre. Die Invasion in die Tschechoslowakei sollte der letzte große Coup des Sowjetimperiums gewesen sein.
Es muss sein
Irrte die Feuilletonredaktion der Süddeutschen Zeitung, als sie «Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins» von Milan Kundera im Jahre 2004 in den Kanon der 50 großen Romane des Zwanzigsten Jahrhunderts aufnahm? Dieser Roman des tschechischen Autors wurde zwanzig Jahre vorher im Exil in Paris veröffentlicht und gilt seither als sein erfolgreichstes Buch. Schon der Titel lässt ahnen, dass Philosophie einen breiten Raum einnimmt darin, und zur Gewissheit wird diese Vermutung, wenn man den ersten Satz gelesen hat: «Die ewige Wiederkehr ist ein geheimnisvoller Gedanke, und Nietzsche hat damit manchen Philosophen in Verlegenheit gebracht». Erst drei Seiten später erfolgt dann der Schwenk von der philosophischen Betrachtung hin zur Epik, zum «eigentlichen» Roman, den man als Liebesroman in einem schwierigen politischen Umfeld bezeichnen könnte, der Prager Frühling und seine brutale Niederwerfung bilden den zeitlichen Hintergrund. Die Gratwanderung des Autors zwischen mehr oder weniger tiefsinniger Philosophie und der zu erzählenden Geschichte ist gewagt. Sie ist auch nicht jedermanns Sache und polarisiert die Leserschaft selbst heute noch. Weiterlesen…
Hey liebe Leute, das nächste Buch ist entschieden, es wird „Untenrum Frei“! Es wird also einen Einblick in den Feminismus, die Philosophie und Werte der Bewegung geben die sich für Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzt. Das Buch von Margarete Stokowski beschreibt viele interessante Aspekte darüber, wie es ist als Frau in Deutschland aufzuwachsen. Ich finde dieses Buch sollte jeder der sich für Menschen interessiert einmal gelesen haben. Ich freue mich schon sehr auf das Treffen, dieses Mal dann bei mir Daheim, weitere Infos gibt’s per Mail oder in der Telegram Gruppe.
In „Untenrum frei“ erzählt die Autorin und Spiegel-Online-Kolumnistin Margarete Stokowski, wie es ist, als Mädchen in Deutschland aufzuwachsen. Sie schreibt von unzulänglichem Aufklärungsunterricht, von Gewalterlebnissen, von Sex und von Liebe und zeigt: Noch immer besteht mit Blick auf die Geschlechtergerechtigkeit eine kollektive Schieflage. Für Veränderung im Großen, so Stokowskis These, bedarf es den Blick auf die Details. Ein persönliches, provokantes und befreiendes Buch.
Der neue Feminismus hat hier einen coolen Auftritt: witzig und böse. Macht das Thema genussvoll für alle Seiten. Die Zeit
Margarete Stokowski, geboren 1986 in Polen, lebt seit 1988 in Berlin. Sie studierte Philosophie und Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet als freie Autorin. Ihre wöchentliche Kolumne «Oben und unten» erscheint seit 2015 bei Spiegel Online. 2019 wurde sie für ihre Texte mit dem Kurt-Tucholsky-Preis ausgezeichnet. «Untenrum frei», ihr Debüt, avancierte zu einem Standardwerk des modernen Feminismus. (Quelle: Thalia)
Rowohlt Verlag
Untenrum frei
SEX. MACHT. SPASS. UND PROBLEME. In ihrem Debüt «Untenrum frei» schreibt die Autorin und Spiegel-Online-Kolumnistin Margarete Stokowski über die kleinen schmutzigen Dinge und über die großen Machtfragen. Es geht darum, wie die Freiheit im Kleinen mit der Freiheit im Großen zusammenhängt, und am Ende wird deutlich: Es ist dieselbe. Mit scharfsinnigem Blick auf die Details gelingt ihr ein persönliches, provokantes und befreiendes Buch. Stokowski erzählt von dem frühen Wunsch, unbedingt als Mädchen wahrgenommen zu werden, von unzulänglichem Aufklärungsunterricht, von Haaren und Enthaarung, von Gewalterlebnissen, von Sex, von Liebe und vom Feminismus. Und sie verbindet ihre wunderbar erzählten persönlichen Erlebnisse mit philosophischen, politischen und wissenschaftlichen Analysen und zeigt damit: Sie ist mit ihren Erfahrungen nicht alleine. Wir fühlen uns als freie, aufgeklärte Individuen, aber erst wenn wir Geschichte um Geschichte zusammentragen, wird die kollektive Schieflage, die strukturelle Ungleichheit sichtbar. Dennoch: «Wenn ich Geschichten aus meinem Leben erzähle, dann nicht, um langsam, aber sicher ein Bild von mir als Vollopfer aufzubauen», schreibt Stokowski – im Gegenteil. Ihr geht es um eine «Ent-Opferung». Humorvoll und klug geht sie damit der Frage nach, wie politisch das Private noch immer ist. «Der Feminismus erklärt mir nicht, warum der Bus nicht auf mich wartet. Aber er erklärt mir, warum ich mich für mein Zuspätkommen entschuldigen werde, auch wenn ich nicht schuld war, sondern der Bus zu früh gefahren ist. Er erklärt mir, warum viele der Frauen, die ich kenne, sich auch noch entschuldigen würden, wenn sie von einem Meteoriten getroffen werden.» (Quelle: Rowohlt Verlag)
Zum Thema Stereotypen
Welche Rollenbilder haben Jungen und Mädchen von Frauen und Männern und wie entstehen sie? Die Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes taucht in die Lebens- und Lernwelt von siebenjährigen Kindern ein. (Hier anschauen: ZDFneo)
Infos zum Treffen
Wir besprechen noch wie weit wir für das nächste Treffen lesen. Da wir nur etwa 2 Wochen haben werden wir wohl nicht das ganze Buch am Stück lesen.
Weitere Infos: zum Treffpunkt und Uhrzeit gibt es in der Telegram Gruppe oder bei Interesse per Mail.
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